Wandern in Deutschland – Trekking ganz Besonders
Entschleunigung ist ein Begriff, den man heutzutage immer öfter hört, wenn es um Urlaub und Freizeit geht. Eine wunderbare Möglichkeit, die Hektik des Alltages hinter sich zu lassen ist Wandern. Und dafür muss man gar nicht weit reisen. Deutschland bietet mit seinem gut ausgebauten und engmaschigen Netz an Wanderwegen zahlreiche Gelegenheiten, sowohl kurze Tageswanderungen als auch lange Wanderungen auf den Fernwanderwegen über mehrere Wochen zu unternehmen. So führt beispielsweise der Fernwanderweg E8 von Irland nach Bulgarien quer durch die Republik. Wer eine Wanderung plant, sollte sich ein Paar Gedanken über die Ausrüstung machen. Diese hängt natürlich davon ab, wo man wandern will und wie lang. Auch das erwartete Wetter bestimmt, welche Ausrüstung man dabei haben sollte.
Kleidung fürs Wandern
Wandern kann man bei fast jedem Wetter. Getreu dem Spruch, dass es kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur die falsche Kleidung. Die Kleidung sollte so beschaffen sein, dass man möglichst bequem und funktional ist, was auch immer das ist. Beim Trekken kennt man auch das sogenannte Zwiebelprinzip. Bequeme und funktionale Kleidung findet man in vielen Shops und kann sich immer wieder indivieduell selber zusammen stellen (es geht hier nicht um fashion).
Besondere Wanderhosen sind strapazierfähig und lassen sich leicht reinigen. Ein T-Shirt oder Hemd aus Funktionsmaterial ist zu empfehlen. Diese kann man am Ende des Tages waschen und bis zum nächsten Tag sind sie wieder trocken. Die Kleidung sollte nicht zu eng sein, man muss sich darin wohlfühlen. Ein wichtiges Thema ist auch das Schuhwerk.
Viele Wanderer bevorzugen feste Schuhe aus Leder und mit dicker Sohle. Diese sind bei unebenem Gelände oder nasser Witterung unbedingt zu empfehlen. Für gut ausgebaute Wege sind auch Turnschuhe in Ordnung. Sie sind zum einen leichter und häufig auch etwas bequemer. Jedoch sind sie meist nicht wasserdicht, so dass man die Wettervorhersage gut im Auge behalten sollte, wenn man sich für Turnschuhe entscheidet.
Ausrüstung für lange Wandertouren
Für längere Wanderungen über mehrere Tage, wie man sie zum Beispiel im Schwarzwald oder auf dem Erzgebirgskamm unternehmen kann, benötigt man einen größeren Rucksack. Wer der Natur noch etwas näher sein will, nimmt ein Zelt mit und verzichtet auf Übernachtungen in Herbergen oder Gästezimmern. Dafür sollte man ca. 70 Liter als Rucksackvolumen einplanen, um auch dann genug Platz zu haben, wenn Proviant für die anstehende Etappe transportiert werden muss.
Der Rucksack sollte gut gepolstert und auf den Träger eingestellt sein. Eine Probe vor dem Kauf mit vollem Gewicht ist dringend zu anraten. Wichtig bei der Ausrüstung ist auch das Gewicht. Jedes Gramm zu viel merkt man am Ende des Tages doppelt in den Beinen und auf dem Rücken. Ein Regenschirm mag zwar für Spaziergänge in Ordnung sein, aber für Wanderungen ist er eher unpraktisch. Besser ist es, eine Regenjacke und einen Regenüberzug für den Rucksack dabei zu haben.
Wandern in Deutschland
Das Wegenetz in Deutschland ist gut ausgebaut und auch gut Beschildert und für jeden Schwierigkeitsgrad ist etwas dabei. Seien es kurze, einfache Wanderungen durch flaches Land, zum Beispiel in Norddeutschland, oder alpine, anstrengende Wanderungen in den Hoch- und Mittelgebirgen, jedem Geschmack kann hier gerecht geworden werden. Wandern ist eine gesunde Freizeitaktivität. Man kann dabei die Umgebung ganz bewusst wahrnehmen und Details am Wegesrand entdecken, die einem mit dem Fahrrad, beim Joggen oder im Auto verborgen geblieben wären.
Ein nicht ganz so langer, aber dafür sehr lohnenswerter Wanderweg ist der Mittelweg im Schwarzwald. Dieser führt auf dem Kamm des Schwarzwaldes von Pforzheim nach Waldshut am Hochrhein. Auf insgesamt mehr als 230 Kilometern wandert man durch eine malerische Landschaft und durchquert geschichtsträchtige und sehenswerte Städte und Dörfer. Der Weg ist gut ausgeschildert und es gibt gute Wanderkarten und Informationen dafür, so dass die Orientierung und Vorbereitung recht leicht fallen sollten. Kommt man in Pforzheim mit dem Zug an, kann man gleich vom Bahnhof aus loslaufen. Bis zum eigentlichen Wanderweg ist es nicht weit.
Folgt man dem Weg, kommt man durch Städte wie Schilda, Freudenstadt, Furtwangen mit seinem Uhrenmuseum und durch St. Blasien, wo der beeindruckende Dom besichtigt werden kann. Der höchste Punkt ist der Feldberg, den es sich lohnt zu besuchen, auch wenn er nicht ganz auf der Strecke liegt. Ab dem Schluchsee geht es an den Abstieg nach Waldshut. Wer jedoch noch mehr entdecken will, kann von den einzelnen Etappen abweichen. Es gibt zahlreiche Tageswanderstrecken, auf denen man die unberührte Natur des Schwarzwaldes entdecken kann.
Wandern im Schwarzwald
Sehr schön an diesem Weg ist, dass es zahlreiche Herbergen gibt. Wer ursprünglicher unterwegs sein will, kann auch zelten. Dafür lohnt es sich die Etappen mit Hilfe einer Wanderkarte gut zu planen.
Eine weitere beliebte Wanderregion in Deutschland ist das Erzgebirge. Auf dem Kammweg, der von Geising nach Blankenstein führt, können viele Sehenswürdigkeiten entdeckt werden. Der Weg ist circa 290 Kilometer lang und führt, wie der Name bereits verrät, auf dem Kamm des Erzgebirges entlang.
Auf 17 Tagesetappen kann man die Region erkunden. Eine Besonderheit der Region ist die Pflege der Tradition des Silberbergbaues. Davon zeugen zahlreiche Bergwerksstollen, Schmieden und Museen. Manche dieser Stollen sind für Besucher zugänglich und zeigen die Geschichte des Bergbaus in dieser Region. In den Bergstädten Annaberg und Schneeberg sind zahlreiche Kunsthandwerker angesiedelt, die auf traditionelle Weise Dekorationen für Weihnachten und Ostern herstellen.