Tipps für sieben Backpacker Städtereisen in Spanien
Spanien – Wenn man den Namen des sonnenverwöhnten, südeuropäischen Landes nur hört, dann denkt man an weiße Sandstrände, blaues Meer, immer schönes Wetter, gutes Essen und Wein. Egal ob mit einer Pauschalreise oder mit dem Rucksack auf dem Rücken, Spanien ist eigentlich in jeder Lebenslage und sogar für jeden Geldbeutel eine Reise wert. Doch es muss nicht immer nur ein Badeurlaub sein, der einen auf die Iberische Halbinsel zieht, denn das Land hat neben seinen beliebten Stränden auch einige tolle Städte zu bieten, die es zu erkunden gilt. Musik-, Kunst- und Architekturliebhaber kommen in Spanien ebenso auf ihre Kosten wie Sonnenanbeter und Partyurlauber. Nachfolgend stellen wir die sieben spannendsten Ziele für Städtereisen nach Spanien vor.
Tipp 1: Bilbao – Auf ins Baskenland
Bilbao liegt in Nordspanien an der Atlantikküste und gilt als die Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft des Baskenlands. Bis zum Meer sind es gerade einmal zehn Kilometer vom Zentrum der Stadt aus, doch selbst wer sich nur innerhalb der Stadtgrenzen aufhält, wird schnell merken, dass es in Bilbao in keinem Fall langweilig wird. Die baskische Vergangenheit und Gegenwart ist an jeder Ecke spürbar und schlägt sich in für uns eigenartig klingenden Namen und einer ganz besonderen Kultur nieder, die man bei einem Besuch in der Stadt in jedem Fall genauer betrachten sollte .
Die Gelegenheit dazu bekommt man unter anderem im Museo Vasco (Baskenmuseum), das ausgiebig über so gut wie alle Aspekte des „Landes in einem Land“ informiert, zum Beispiel in mehreren Ausstellungen, die sich mit der Geschichte und Ethnographie der Basken beschäftigen, Fotogalerien und der Präsentation von typischen Textilien und Skulpturen aus der Gegend. Wer sich noch nicht ganz in Bilbao und Umgebung zurechtfindet, kann sich auf einer dreidimensionalen Landkarte orientieren.
Wer auf Museen steht, ist in Bilbao genau an der richtigen Adresse, denn neben dem Museo Vasco hat die nordspanische Stadt eine ganz eigene Version des Guggenheim Museums zu bieten. Dies wurde erst vor knapp 15 Jahren eröffnet und von dem berühmten Architekten Frank Gehry entworfen, der unter anderem auch für den Bau des tanzenden Hauses in Prag, der Art Gallery in Toronto und des New World Centers in Miami verantwortlich war. Werke aus der Moderne und der Gegenwart können Kunstliebhaber hier bewundern und natürlich auch das architektonische Meisterwerk, das das Museum an sich ist, bestaunen.
Tipp 2: Barcelona
Über Barcelona ist schon so viel geschrieben worden, dass es schwierig ist, noch etwas Originelles zu finden, das zukünftige Besucher der Stadt bisher nie gehört haben. Wer sich dafür entscheidet, Barcelona einen Besuch abzustatten, der weiß vorher meist schon ganz genau, was er in der Stadt sehen möchte und was er sich unter der katalanischen Hauptstadt vorzustellen hat. Tatsächlich ist die Atmosphäre in den kleinen Gassen an sich schon ein Erlebnis, wenn man durch das gotische Viertel wandert und sich zwischen Kathedralen, großen Plätzen, kleinen Tapasbars und Parks verliert.
Wenn ein Name in Barcelona ganz groß geschrieben wird, dann natürlich der von Antonio Gaudí, der für den Bau so manches Wahrzeichens der Stadt verantwortlich war, man denke nur an den Park Güell oder die Sagrada Familia, die noch immer nicht fertiggestellt worden ist. Barcelona ist in jedem Fall eine Reise wert, wenn man sich auf einen Städtetrip nach Spanien begibt, doch ein Geheimtipp ist die Stadt nicht. Wer eine Rundreise durch Spaniens Städte plant, sollte aber unbedingt zumindest als Zwischenstopp einmal hier anhalten und die schönsten Sehenswürdigkeiten von Barcelona ansehen.
Tipp 3: Palma de Mallorca – Mehr als nur Strand
Palma de Mallorca in einer Liste der besten Städtereisen in Spanien? Das war nicht unbedingt zu erwarten, denn Mallorca ist zwar die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen, das heißt ja aber nicht unbedingt, dass sich das Ferienparadies auch für eine Städtereise lohnt. Falsch gedacht, denn Palma ist zwar tatsächlich eine Stadt, mit der die meisten Touristen als alleiniges Reiseziel nicht rechnen, doch man wird eines Besseren belehrt, solange man sich hier eine Weile aufhält. Die vielen schönen Strände rund um die Stadt und das typische Mallorca-Gefühl dürfen natürlich nicht fehlen, doch was die meisten nicht wissen, ist, dass Palma ein großes Angebot an kulturellen und geschichtlichen Attraktionen zu bieten hat, die definitiv für Besucher interessant sind.
Eines der auffälligsten und schönsten Bauwerke von Palma ist ohne Frage die La Seu Kathedrale, die direkt am Meer liegt. Die als eine der größten und schönsten Kathedralen in ganz Europa geltende Kirche geht auf das 13. Jahrhundert zurück und wurde erbaut, nachdem die Balearen nach der Herrschaftszeit der Mauren wieder von den Spaniern erobert wurde. Das Äußere der Kathedrale ist schon spektakulär, doch wer genug Zeit hat, sollte sich auch ihr Inneres ansehen.
Neben der La Seu hat Palma eine herrliche Altstadt zu bieten, die sich zum Bummeln lohnt. Außerdem sind nicht zu vergessen das Castel de Bellver, das Pueblo Espanol, der Almundaina Palast und zahlreiche arabische Bäder, so dass man sogar einen Hauch von Wellness mit in den Städtetrip einbauen kann. Und wenn man von der Stadtluft genug hat, dann darf es natürlich am Ende des Tages auch ruhig mal an den Strand gehen oder man feiert mit der restlichen Partytruppe durch die Nacht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man zu so ziemlich jeder Jahreszeit von den meisten deutschen Flughäfen aus regelmäßige Flüge nach Mallorca findet, eine Reise dorthin gestaltet sich dadurch oftmals günstiger als eine in entlegenere Ecken Spaniens.
Tipp 4: Granada – City-Trip in Andalusien
An der Costa del Sol erwartet einen das, was der Name schon verrät: Sonne. Doch sonnig geht es nicht nur an den zauberhaften Stränden zu, sondern auch in einer der schönen Städte der Gegenden, in Granada. Direkt vor der ziemlich beeindruckenden Kulisse der Sierra Nevada gelegen, kann Granada auf eine ziemlich bewegte Vergangenheit zurück blicken. Die Mauren eroberten die Stadt im Jahr 711 und sie wurde erst 1492 wieder an die damalige Königin von Kastilien zurückgegeben, was den Abschluss der christlichen Rückeroberung Spaniens kennzeichnete. Noch heute sind die Spuren der islamischen Vergangenheit in der Stadt überall zu erkennen, was einige beeindruckende Sehenswürdigkeiten und Attraktionen hervorgebracht hat.
Da wäre zum Beispiel das Albaicin, das älteste muslimische Viertel der Stadt, das eine herrlich urige Atmosphäre ausstrahlt. Die hügeligen Straßen, die diesen Stadtteil durchziehen, werden von Relikten orientalischer Badehäuser und Brunnen gesäumt und bieten einen ziemlich einzigartigen Ausblick auf ein weiteres Highlight der Stadt: die Alhambra. Die Stadtburg, die im maurischen Stil erbaut wurde, gilt als eines der schönsten Bauwerke islamischer Art auf der ganzen Welt. Kein Wunder also, dass jedes Jahr tausende Touristen auf den Hügel Sabikah stürmen, um sich den Anblick der Burg nicht entgehen zu lassen. Wer die Massen meiden möchte, betrachtet die Alhambra wie gesagt lieber vom Albaicin aus von weitem.
Tipp 5: Malaga – Sonne, Sonne, Sonne
Ebenfalls an der Costa del Sol liegt die herrliche Stadt Malaga, die eigentlich ähnlich wie Palma de Mallorca für viele nur als Sprungbrett in die nahegelegenen Ferienresorts gilt und selber als Stadt viel zu selten wahrgenommen wird. Das Klima hier ist ohne Frage ebenso schön wie in den kleineren Küstenorten, doch die Stadt bietet zahlreiche Parks und natürlich die Nähe zum Meer, die sie zu einem fabelhaften Urlaubsziel macht. Wer vom Sightseeing genug hat, springt eben einfach mal ins kühle Nass. Doch zurück zu den Attraktionen, die Malaga als Stadt ausmachen. Da gibt es nämlich eine ganze Menge.
Wer gerne in Museen geht, sollte das Museo Picasso Malaga nicht verpassen, das nicht weit von Pablo Picassos Geburtshaus entfernt liegt. In dem Museum werden mehr als 200 Gemälde, Skulpturen und Keramiken des berühmten Künstlers ausgestellt, die nicht nur eingefleischte Anhänger begeistern sollten. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, sollte zusätzlich das Geburtshaus von Picasso besuchen und sich einen Einblick in sein privates Leben verschaffen. Ein weiteres Highlight in der Stadt ist die Alcazaba, ein alter Palast aus dem 11. Jahrhundert, der über der Stadt auf einem Hügel thront und von überall aus gut zu sehen ist. Berühmt und bei Besuchern beliebt ist zusätzlich die Stierkampfarena, doch das muss jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren.
Tipp 6: Córdoba
Ein ganzes Stück im Inland nördlich von Malaga liegt Córdoba. Die Stadt profitiert zwar nicht so wie viele der anderen Tipps von einer besonderen Nähe zum Meer, dafür hat sie aber kulturell so einiges auf dem Kasten. Da wäre zum Beispiel der Alcázar de los Reyes Cristianos, ein Palast, der einst für den Kalif von Córdoba erbaut, später aber von den Christen eingenommen wurde. Das maurische Erbe ist hier in jedem Winkel spürbar und genau das macht den Alcázar so interessant. Ebenfalls eine Erinnerung an die Zeit der Mauren ist die Moschee von Córdoba, die mehrere architektonische Stilrichtungen miteinander vereint und als drittgrößte Moschee der Welt gilt.
Doch Córdoba ist nicht nur von muslimischen Einflüssen geprägt wurden sondern auch von jüdischen. Nirgends erkennt man dies besser als im berühmten jüdischen Viertel der Stadt, genannt Judería. Die jüdische Gemeinde hatte ihre Blütezeit ebenfalls zu Zeiten des maurischen Kalifats und gilt noch heute als die bekannteste Judería in ganz Spanien. Wer durch die Straßen mit den weißen Gebäuden bummelt, verliert sich rasch in den kleinen Gassen und Plätzen. In der Hochsaison darf man sich allerdings nicht darüber wundern, wie viele Touristen das Viertel besuchen, dann ist es nämlich oftmals ziemlich überlaufen. Wenn man am Ende des Tages dann nach maurischen und jüdischen Eindrücken noch Lust auf einen Hauch von Spanien hat, sollte man die typischen Flamenco Vorführungen nicht verpassen, für die Córdoba bekannt ist. Gerade wer im Juni in die Stadt kommt, wird Zeuge der faszinierenden Noche Blanca del Flamenco, die weiße Nacht des Flamencos. Dann wird die ganze Stadt am Abend zum Tanzsaal umfunktioniert.
Tipp 7: Sevilla
Zu guter Letzt wäre da noch Sevilla, nicht weit von Malaga und Córdoba entfernt gelegen. Sie ist die Hauptstadt Andalusiens und liegt am Rio Guadalquivir. In Sevilla finden sich Spuren der unterschiedlichsten Herrschaftszeiten, römische Ausgrabungsstätten, maurische Gebäude und Paläste und Klöster aus Zeiten der Renaissance. Wer gerne in Kirchen geht, sollte die BasilicaMacarena nicht verpassen, denn darin ist „La Macarena“ untergebracht, die Jungfrau der Hoffnung. Die Holzskulptur wird als Schutzpatronin verehrt und unter anderem zum Osterumzug durch die Straßen der Stadt gefahren.
Aus architektonischer Hinsicht ist der Giralda Turm das Highlight der Stadt, der Glockenturm der Kathedrale. Er wurde im Laufe der Geschichte beispielsweise als Minarett für eine Moschee genutzt, was man an seinem unteren Abschnitt heute noch erkennen kann. Nachdem die Moschee für die Kathedrale Platz machte, wurde der obere Teil im Stil der Renaissance neu entworfen. Der Turm steht heute vielleicht besser als jedes andere Bauwerk in Spanien als gutes Beispiel dafür, dass die Iberische Halbinsel nicht immer nur den Christen gehörte. Wer sich also für Kultur und Geschichte interessiert, ist in Sevilla ziemlich gut aufgehoben.
Dies sind nur sieben Städtetrips, die man in Spanien machen sollte. Manche dieser Städte sind beliebter als andere, manche gelten noch immer eher als Geheimtipp. Was sie jedoch gemeinsam haben, ist das typische spanische Lebensgefühl, egal in welcher Art und Weise sie dieses auch zum Ausdruck bringen mögen. Welche der Städte für wen in Frage kommt, das muss jeder selber wissen. Zudem gibt es in Spanien ja noch zahlreiche andere Beispiele für tolle Städtetrips, die in diesem Artikel nicht auftauchen.