Mit dem Rad durch Schleswig Holstein – das Abstecken der Reiseroute

Meine Free Sleep Ostseetour jährt sich in den kommenden Wochen zum achten Mal. Höchste Zeit also, dem Norden einen weiteren Besuch mit dem Rennrad abzustatten. Sofern meine Oberschenkel mitspielen, wäre auch eine längere Tour in den äußersten Nordwesten der Bundesrepublik denkbar. Fragt sich nur, wo ich haltmachen soll. Meine hypothetische Reiseroute führt mich entlang der Ostseeküste und hinüber zur westlichen „Nasenspitze“ Schleswig Holsteins. Noch steht nichts fest und Leser mit entsprechender Küstenerfahrung können in den Kommentaren gerne auch noch alternative Routenvorschläge posten.

 

Erster Routenabschnitt – Ankunft an der Ostsee

Bis zur Ostsee ist es ja schon ein ganz schönes Stück. Auf dem Weg dorthin könnte ich der Mecklenburgische Seenplatte einen Besuch abstatten (bekanntermaßen immer einen Besuch wert) und dann gen Norden in Richtung Kühlungsborn strampeln. Da sind die Strände ausgesprochen schön und ich könnte von da aus die malerischen Küstenabschnitte befahren. Würde ich mich aber nach meinem Aufbruch mehr westlich halten, wäre wohl Lübeck die erste größere Station. Eingedeckt mit Marzipan und Real-Life-Impressionen der „Buddenbrook-Stadt“, würde ich mich von dort aus nach Norden orientieren.

 

Ich weiß, dass es in der Nähe einen Kur- und Urlaubsort namens Scharbeutz gibt, der im Hochsommer eher an eine südeuropäische Touristentränke erinnert. Eingetopfte Palmen an der Promenade, kalkweißer Sandstrand und eine Therme samt Spaßbad, die man über ein kleines Drehkreuz für einen Sprung in die Ostsee verlassen kann – das klingt doch alles sehr verlockend. Danach stellt sich allerdings die Frage, wie weit ich in den Norden der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste vordringen möchte.

Zweiter Routenabschnitt – von Ost nach West

Irgendwann muss ich mich natürlich auf den Weg gen Nordsee machen. Bis nach Dänemark würde ich ehrlich gesagt nicht unbedingt in den Norden vordringen wollen und die Strecke nach Sylt (dort liegt der nördlichste Punkt unseres Landes) ist schon wirklich arg lang. Hier bietet es sich an, über die Plöner Seenplatte und den Nord-Ostsee-Kanal das Bundesland Richtung Eiderstedt zu durchkreuzen. Den Kanal könnte ich andererseits auch als nördliche Obergrenze für die Fahrt entlang der Ostseeküste nutzen. An den Strandabschnitten bei Kiel (mit so schönen Namen wie „Brasilien“ oder „Kalifornien“) ist auf jeden Fall immer eine Menge los.

 

Nördlich der Kieler Förde befindet sich die Eckernförder Bucht. In dem Steilküstenwald kann man an einigen Stellen theoretisch wildcampen – das würde jedoch auch eine recht umfangreiche Ausrüstung voraussetzen. Nördlicher geht es dann aber auf keinen Fall. Die Wikinger-Ausgrabungsstätten bei Schleswig und die Wildpferde auf der Geltinger Birk würde ich mir dann ein andermal anschauen. Auf dieser Tour würde ich die Nordseeküste keinesfalls zu kurz kommen lassen.

 

Dritter Routenabschnitt – endlich Wellengang

Ja, die Ostsee ist eben doch eher ein stehendes, gezeitenloses Gewässer, in dem vor allem die Windsurfer und Kiter auf ihre Kosten kommen. Wer mannshohe Wellen und endloses Watt erleben will, muss an die Nordseeküste fahren. Mein Ziel könnte Sankt Peter-Ording heißen – vielleicht DER Hotspot für Küstenurlauber. Kinder der 90er Jahre werden das Seebad vor allem mit der Serie Gegen den Wind (die teutonische Antwort auf „Baywatch“) mit Ralf Bauer oder Jan Delays Musikvideo zu „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ assoziieren. Ihr wisst, dass ich auf schöne Landschaften stehe, und daher muss ich mir auf jeden Fall die skandinavisch angehauchten Landstriche hinter den Küstendünen näher anschauen – auch wenn ich mein Fahrrad dann wohl ziemlich oft schieben und heben müsste.

 

Den geschundenen Muskeln gönne ich dann ein wenig Entspannung im Freizeit- und Erlebnisbad mit großer Saunalandschaft. Die sogenannte Dünen-Therme wird übrigens mit Nordseewasser, verteilt auf über 1000 Quadratmeter Wasserfläche, betrieben. Vom Hotel Nordsee und Dünen überblicken zu können, wäre schon nett – das Strandgut-Resort (in der direkten Nachbarschaft der Therme) bietet genau das. Ein Must-See ist auch die Schwefelquelle, deren Geruch allerdings nicht zu den Dingen gehört, auf die ich mich freuen würde.

 

Vierter Routenabschnitt – Inselabstecher: ja oder nein?

Habe ich die Nordseeküste erst einmal erreicht und erkundet, würde ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach wieder auf den Rückweg machen. Die Versuchung, einer der Inseln oder einer Hallig einen Besuch abzustatten, ist allerdings auf jeden Fall vorhanden. Ich könnte mir vorstellen, mit der Fähre nach Amrum überzusetzen. Es wäre wirklich ein krönender Abschluss, wenn ich vom Deck eines Fährschiffes Robben beobachten und dabei an einer schönen Tasse Tee nippen könnte.

 

Auf Amrum gibt es neben breiten Sandstränden ein großes Vogelschutzgebiet, einen Wald, in dem sich vor allem Kaninchen wohlfühlen und riesige Dünen, in denen man windgeschützt picknicken kann. Vom Leuchtturm Amrum kann man den Großteil der Insel überblicken. Der Umfang meiner Reise mit dem Rad wäre selbstverständlich sehr zeitabhängig und muss im Vorfeld gut geplant werden. Ich glaube, ich muss mir darüber noch länger den Kopf zerbrechen. Vor allem was die Route für den Rückweg angeht.

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